8. Spieltag Kreisliga Ost: Heidenauer SV 2. - LSV Gorknitz 1. 0:2

Bericht: P. Mönch


Der LSV spielte mit:

D. Nagel - R. Rädisch, C. Lawrenz (C), A. Lindorf, P. Biermann - C. Lehnert, G. Henke, T. Süß, M. Uhlemann (C. Hohlfeld) - M. Schuster (S. Tietz), P. Mönch


Torschützen:

0:1 M. Schuster (17.)

0:2 M. Schuster (44.)

Der LSV ruft die beste Saisonleistung ab und gewinnt verdient das zweite Derby in Folge

 

Nach dem furiosen 5:0 gegen Dohna stand an diesem Sonntag ein ganz anderes Spiel auf dem Programm. Der Gegner aus Heidenau wartete mit 8 Spielern auf, die zum Kreise der Landesligamannschaft zu zählen sind - Durchschnittsalter: ca. 22 Jahre. Zudem spielten die Emotionen mit, denn der Gorknitzer Trainer A. Freudenberg kehrte an seine alte Wirkungsstätte zurück und sollte am liebsten mit einem "8:0 oder 9:2" nach Hause geschickt werden. Die Ansagen vor dem Spiel waren eindeutig. Der LSV wusste somit, was auf ihn zukommen würde und hat sich entsprechend taktisch darauf eingestellt. Die Rahmenbedingungen für das Derby waren wie maßgeschneidert: viele Gorknitzer begleiteten ihre Truppe von der Alm nach Heidenau und auch einige fußballenthusiastische Zuwanderer fanden den Weg vom Praktiker an die Müglitz - dies sorgte nicht nur beim LSV für Begeisterung. Trotzdem musste das Gorknitzer Trainergespann schon vor dem Spiel schlucken, denn Spielmacher A. Wirthgen zeigte während der Erwärmung an, dass er nicht spielen könne. Er wurde durch Vize-Kapitän T. Süß ersetzt, der seine Sache an diesem Tage überragend machen sollte - er scheint endlich auf dem Weg zurück zu seiner starken Form aus der Vorsaison zu sein. Nun aber zum Wesentlichen.

 

Es waren von der ersten Sekunde an Tempo und Pfeffer im Spiel. Die Zuschauer kamen sofort auf ihre Kosten, denn was die Heidenauer fußballerisch zeigten, war phasenweise phänomenal. Extrem schnelles und sicheres Passspiel ohne unnötig viele Ballberührungen ließ das Runde durch die Reihen der Hausherren zirkulieren. Die Gorknitzer konnten das Kombinationsspiel nicht im Ansatz unterbinden. Aber die Gäste machten etwa 25 Meter vor dem eigenen Tor die Räume verdammt eng und stellten die Aggressoren damit vor unlösbare Aufgaben. Kurz vor dem Strafraum gingen den Heidenauern die Ideen aus und somit musste Keeper D. Nagel bislang nicht eingreifen. Der LSV verlegte sich aufs Kontern und spielte die wenigen Angriffe mustergültig aus. Das Umkehrspiel wurde mehr und mehr zum entscheidenden Zünglein an der Waage. Den ersten gefährlichen Angriff des Spiels leitete T. Süß ein, der seinen Linksaußen C. Lehnert in die Tiefe schickte. Dessen Flanke glitt an Freund und Feind vorbei und landete schließlich vor den Füßen von M. Uhlemann. Ihn überkam jedoch die Nervosität und somit hatte der Keeper keine großen Probleme, seinen Schuss zu parieren. Das Leder prallte allerdings in das Strafraumzentrum ab, wo M. Schuster zum Kopfball hochstieg. Ungehindert machte er ein weiteres Mal seinem Ruf als Chancentod alle Ehre und versemmelte die Hundertprozentige. Aber kurze Zeit später machte er es besser. Nach einem schwach getretenen Freistoß der Heidenauer aus aussichtsreicher Position fand der weite Abstoß von D. Nagel den an der Mittellinie postierten Stürmer P. Mönch. Dieser ließ die Pille auf Sechser G. Henke abtropfen, der ohne Umschweife den rechten Flügelstürmer M. Uhlemann auf die Reise schickte. Dessen starker Sprint zur Grundlinie mündete in einem perfekt getimten Rückpass ins Zentrum, wo eben jener M. Schuster locker zum 0:1 einschob. Die Heidenauer waren baff: gefühlte 80% Ballbesitz, nur zweimal nicht aufgepasst und schon wieder im Rückstand. Bei Gorknitz schwoll die Brust, Selbstvertrauen machte sich in der Mannschaft breit. Nun fingen auch die Gäste an, nach vorn zu spielen. Es sollte ein munteres Auf und Ab werden mit sehenswerten Ballstafetten, aber wenig zwingenden Torchancen. Kurz vor der Pause fischte P. Mönch einen weiten Abschlag seines Keepers runter und schickte erneut M. Uhlemann durch die Gasse. Dieser machte es wie schon beim Führungstreffer und bediente Stürmer M. Schuster, der unhaltbar zum 0:2 verwandelte. Mit diesem Paukenschlag ging es in die Kabine. Beim LSV gab es dabei eine Premiere: Coach A. Freudenberg war sprachlos. Und glücklich. Es gab dennoch einige taktische Fehler aufzuarbeiten, denn die jungen Wilden aus dem Landesligaanschlusskader würden sich mit diesem Ergebnis auf keinen Fall zufrieden geben.

 

Es dämmerte schon leicht, als der zweite Durchgang startete. Heidenau nahm wieder von Beginn an das Zepter in die Hand und spielte Jojo im Mittelfeld. Der LSV verstand es aber auch weiterhin, das Zentrum zuzustellen und das Spiel über die Außenbahn schien für den HSV keine Option zu sein. Also weiterhin keine Gefahr für den Gorknitzer Schlussmann. Auf der anderen Seite war es ein ums andere Mal brandgefährlich. Erst versuchte es P. Mönch mit einem Fernschuss aus dem Mittelkreis. Dabei hatte der weit aufgerückte Torhüter Glück, dass der Ball das Ziel knapp verfehlte. Anschließend klaute sich der Gorknitzer Stürmer das Spielgerät aus der Heidenauer Viererkette und flankte quer vor dem Tor. Der mitgelaufene C. Lehnert brachte es allerdings fertig, die Pille aus 2 Metern Torentfernung in den Abendhimmel zu jagen. Mitte der zweiten Hälfte schnupperten auch die Außenverteidiger Angriffsluft. R. Rädisch schnappte sich den Ball und kombinierte sich mit 2 Doppelpässen durch die gegnerische Elf. Bei seinem Torabschluss stellte er allerdings unter Beweis, dass er eher zum verteidigenden Element der Gorknitzer gehört. Die Heidenauer rannten übrigens weiterhin gegen die Gorknitzer Wand an und versuchten es inzwischen mit Fernschüssen. Doch Keeper D. Nagel war heiß auf die Null und parierte alle Versuche sicher. Die letzte Aktion der Gorknitzer leitete C. Lehnert ein, der das Anspiel seines Hintermannes P. Biermann abtropfen ließ und durchstartete. Den langen Ball konnte nur er erreichen, denn keiner konnte seinem Tempo folgen. Seine Flanke landete bei P. Mönch, der den Heidenauer Keeper mit einem lässigen Lupfer entzaubern wollte. Sein Gegenüber roch den Braten aber und verhinderte gerade noch das 0:3. Kurze Zeit später pfiff der souveräne Schiedsrichter das faire Spiel ab.

 

Der LSV musste an diesem Tag die Grenzen der Physik aushebeln, um gegenhalten zu können und lieferte die bisher beste Saisonleistung ab. Hierbei sei vor allem der Auftritt als Kollektiv zu erwähnen. Sicherlich spielte auch die Einstellung zu diesem Spiel eine große Rolle - Coach A. Freudenberg schien vor dem Anpfiff die richtigen Worte gefunden zu haben. Viel entscheidender ist jedoch, dass der LSV sich auf dieser Leistung nicht ausruht, sondern mit dem gleichen Engagement gegen die SG Ullersdorf aufläuft. Der Tabellenvierte ist am kommenden Samstag, den 31.10.2015 um 14 Uhr auf der Alm zu Gast. Wir freuen uns wieder auf Eure tolle Unterstützung!

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