23. Spieltag Kreisliga Ost: LSV Gorknitz 1. - SG Schönfeld 1. 3:3

Bericht: P. Mönch


Spektakuläres Unentschieden auf der Alm!


Im vorletzten Heimspiel empfing der LSV den designierten Vizemeister der Kreisliga Ost aus dem Schönfelder Hochland. Dass wir uns am Ende der Saison befinden, merkt man vorwiegend an der mangelhaften Trainingsbeteiligung. Die Teilnehmerzahl befand sich in den vergangenen beiden Wochen nie im zweistelligen Bereich. Der Vorteil daran: die Spieler mussten frisch sein. Angesichts einer Serie von 4 Siegen in Folge rechnete sich der LSV auch gegen die sehr schwer zu schlagenden Schönfelder (2 Niederlagen in 23 Spielen) einiges aus. Das Gorknitzer Geläuf präsentierte sich in einem hervorragenden Zustand, auch wenn der Boden etwas Wasser vertragen könnte. Im Hinspiel verhalf den Schönfeldern vor allem ihr schnelles Umschaltspiel zu einem knappen 3:2 Erfolg. Der LSV nahm sich also einiges vor und die Kaderstärke von 14 Mann ließ dies auch erwarten.


Die Gorknitzer nahmen von Beginn an das Zepter in die Hand und versuchten sich in die gefährliche Zone zu kombinieren. Der Gast hielt jedoch souverän dagegen. Auf der anderen Seite hatte der LSV zu Beginn nichts zu befürchten, da Schönfeld zunächst nur mit langen Bällen agierte. Nach und nach legten die Überelb´schen jedoch den Respekt ab und spielten munter nach vorn. Der LSV verlor zusehends die Spielkontrolle und auch die entscheidenden Zweikämpfe entschieden die Gäste nun für sich. Langsam aber sicher bettelte der LSV um den Rückstand. Dieser fiel jedoch auf eine völlig unverständliche Art und Weise. Ein Gorknitzer Angriff verebbte am gegnerischen Strafraum. Aus dem darauf folgenden Pressing konnten sich die Gäste dann stark befreien. Über 3 Stationen gelangen sie in die Gorknitzer Endzone, wo der Schiedsrichter nach einem Zweikampf auf einen zweifelhaften Freistoß entschied. Der Ball ruhte etwa 23 Meter halblinks vor dem Tor. Der halbhohe und mit Effet geschlagene Ball in die Torwartecke ließ den Gorknitzer Schlussmann nicht gut aussehen. Mit dem Rückstand verloren die Gastgeber endgültig den Faden und der Tabellenzweite zeigte nun, warum er da oben steht. Die Gorknitzer drehten jetzt für etwa eine Viertelstunde Pirouetten. In dieser Zeit rannte man dem Gegner nur noch hinterher und konnte sich beim Schlussmann D. Nagel bedanken, dass es weiterhin nur 0:1 stand. Das Offensivfeuerwerk der Gäste endete dennoch mit dem 0:2 – wieder nach einem Standard. Ein Eckball sprang in Billardmanier durch den Gorknitzer Strafraum und fiel J. Kittel vor die Füße. Dieser verwandelte unhaltbar – übrigens gab es diesen Treffer in genau der gleichen Art und Weise sowie mit dem gleichen Torschützen im Hinspiel. Der LSV hat also nicht aus den Fehlern gelernt. Jetzt waren einige Spieler endgültig von de Rolle. Direkt nach dem Anstoß landete das Leder über Kapitän C. Lawrenz beim Außenverteidiger C. Hohlfeld. Dieser spielte einen grottigen Knochenbrecherrückpass auf den Torhüter. Der Schönfelder Stürmer roch den Braten und spritzte dazwischen. Der anschließende Klärungsversuch des Torhüters wurde mit dem fälligen Elfmeter geahndet. Glücklicherweise schoss der Ausführende in klassischer Lahm+Alonso-Manier rechts oben über das Tor. Der LSV war also noch im Spiel und erwachte nun aus dem Minutenschlaf. Das erste Lebenszeichen kam von P. Mönch, dessen Volleyschuss aus gut 20 Metern den Gästekeeper zu einer Glanzparade zwang. Anschließend drückten die Hausherren auf den Anschlusstreffer. Eine sensible Flanke von A. Lindorf nahm wiederum P. Mönch mit vollem Risiko aus spitzem Winkel volley. Sein Schuss aus Nahdistanz landete jedoch in der Apfelplantage. Nur kurze Zeit später spielte T. Süß aus dem eigenen Strafraum einen exzellenten Flugball in den Rücken der Abwehr. Stürmer P. Mönch rannte allein auf den Keeper zu und umkurvte diesen. Der letzte Mann hatte jedoch aufgepasst und klaute dem Offensivmann das Leder vom Fuß. Die Gorknitzer waren nun dran, aber kurz vor der Pause gab es den nächsten Nackenschlag. Verteidiger C. Hohlfeld hatte einen rabenschwarzen Tag und spielte wieder einen Katastrophenpass in den eigenen Strafraum. Der Stürmer war dieses Mal eher am Ball als D. Nagel und verwandelte locker zum 0:3. Mit dieser Führung ging es dann auch in die Pause. Angesichts der Spielanteile war das Ergebnis sicher um mindestens ein Tor zu hoch. Aber die Schönfelder Chancen hätten auch ein höheres Ergebnis zulassen können.


In der Halbzeitpause war Coach A. Freudenberg darum bemüht, seine Jungs aufzubauen. Er appellierte an den Glauben in die eigene Stärke und wollte die Niederlage noch nicht akzeptieren. Auch die Spieler wollten Charakter zeigen und sich nicht weiter von den Gästen zerlegen lassen. So gingen alle mit breiter Brust auf das Feld zurück und nahmen den Kampf gegen die Niederlage auf. Etwa eine Viertelstunde drückte der LSV die Gäste in die Defensive, ohne dabei zählbare Chancen heraus zu spielen. Ein Einwurf auf den im Strafraum postierten S. Mühle wurde mühelos geklärt. Zur Verwunderung aller entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter. P. Mönch brachte seine „tote Mannschaft“ zurück ins Spiel. Nun spielte nur noch Gorknitz. Von Schönfeld kam nichts mehr – der Gast versuchte, die Führung über die Zeit zu retten. Auf Gorknitzer Seite vergaben mehrere Spieler aussichtsreiche Standardsituationen und P. Mönch im Strafraum fehlte weiterhin die Kaltschnäuzigkeit. Knapp 5 Minuten vor Ultimo die nächste kuriose Szene. Keeper D. Nagel schlug den Ball weit in die Hälfte der Gäste ab. Die Tieffliegerbombe segelte Richtung Strafraum. Libero und Torwart verständigten sich darauf, dass jeder den Ball hatte, aber nicht spielte und so sprang das Leder an beiden vorbei einmal auf und fiel anschließend vor die Füße des durchgelaufenen P. Mönch. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und schob das Runde ins leere Eckige. Jetzt brannte die Alm. Fans und Spieler waren nun oben auf und Schönfeld hatte nichts mehr anzubieten. Nur 2 Minuten später folgte der unglaubliche Auftritt des P. Köckeritz. Er bekam den Ball im linken Mittelfeld und streichelte ihn durch 3 Mann ins Zentrum. Doch damit nicht genug – jetzt explodierte er erst richtig. Er legte sich den Ball selbst durch die Gasse und machte die beiden Innenverteidiger zu Statisten. Den Ball hämmerte er schließlich aus 16 Metern gnadenlos unter die Latte und schoss den LSV damit zum glücklichen, aber verdienten Unentschieden. Jetzt stand alles Kopf und der Schlusspfiff wurde gefeiert wie ein Sieg.


Am Ende dieser hoch dramatischen und temporeichen Partie stand das 3:3. Trotz der Fehlentscheidung beim Elfmeter zum 3:3 beschwerten sich die Gäste nicht, sondern nahmen es sportlich. Großer Respekt dafür. Die faire Partie wird es dann in der kommenden Saison wieder geben. Die spielstarken, jungen Schönfelder gehören dann sicherlich zum Favoritenkreis um den Aufstieg in die Kreisoberliga. Auf Gorknitzer Seite kann man sich nur für die unglaubliche Stimmung am Spielfeldrand bedanken. Diese Unterstützung und der unbändige Wille der Spieler auf dem Spielfeld waren die Garanten für diese unglaubliche Aufholjagd. Das wichtigere Ergebnis an diesem Wochenende war jedoch der Heimsieg der zweiten Vertretung des LSV gegen Schönfelds Reserve. Unsere Spielgemeinschaft konnte damit einen ganz entscheidenden Dreier im Abstiegskampf holen. Klasse Leistung Jungs, nächste Woche in Lohmen macht Ihr den Klassenerhalt perfekt! Unsere Erste gastiert in der kommenden Woche in Ullersdorf. Auch in diesem Spiel ist alles möglich. Die gute Auswärtsbilanz der Gorknitzer lässt auf einen erfolgreichen Auftritt hoffen. Aber nichts geht ohne unsere treuen Fans. Wir zählen auch am 06.06.2015 wieder auf Euch. 15 Uhr ist Anstoß.


Der LSV spielte mit:

D. Nagel - C. Hohlfeld (C. Lehnert), A. Lindorf, T. Henke, R. Rädisch - T. Süß, C. Lawrenz (C), G. Henke (J. Carsch), S. Mühle (T. Hausdorf), P. Köckeritz - P. Mönch

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