Bericht: P. Mönch
LSV vergeigt Heimpremiere 2015
Am 2. Spieltag der Rückrunde empfing der LSV Gorknitz auf der Alm die Gäste aus Graupa. In der Vergangenheit lieferten sich beide Teams immer einen heißen Schlagabtausch. Gorknitz verschenkte im Hinspiel 2 Punkte und war somit frohen Mutes, die 3 Punkte diesmal einfahren zu können. Leider war die Personaldecke mehr als enttäuschend. Trotz übergroßem Kader fanden sich nur 13 Spieler ein, sodass sich auch Trainer Freudenberg das Trikot überstreifte. Im Vorfeld zum Punktspiel der Herren fertigte die C-Jugend noch fix die Struppener Knaben mit 6:1 ab und stimmte damit auf das Frühlingsfeeling in Gorknitz ein. Die vielen Zuschauer sollten das Fußballfest abrunden.
Von Beginn an entwickelte sich ein körperbetontes Spiel, bei dem sich die Mannschaften gegenseitig nichts schenkten. Keiner wollte etwas riskieren und beide Teams versuchten, den Kasten hinten sauber zu halten. Leider litt der Fußball sehr darunter und die Attraktivität des Spiels verflog schnell. Gorknitz spielte absolut nicht wie eine Heimmannschaft: Galligkeit und Geilheit auf Ball und Spiel blieben komplett auf der Strecke. Bei jedem Graupaer Atemzug spürte man die Vorsicht und Anspannung auf Gorknitzer Seite. Der LSV war scheinbar viel zu sehr mit sich selbst und dem neuen Spielsystem beschäftigt, anstatt sich aufs Fußballspielen zu konzentrieren. Und so sah es dann aus: Graupa agierte ausschließlich mit langen Bällen und Gorknitz mit flach gespielten Fehlpässen, welche die Verteidigung in Bewegung hielten. So plätscherte die erste halbe Stunde vor sich hin. Keine der Mannschaften hatte bis dato einen nennenswerten Angriff. Etwa 10 Minuten vor dem Pausentee bekämpfte P. Mönch die Langeweile: er ließ einen Pass vom Mitspieler am eigenen Strafraum zu weit weg springen und sein Gegenspieler streckte das Knie dazwischen. Der Ball landete beim Graupaer Angreifer vor den Füßen, welcher das Leder aufnahm und in den Strafraum schleppte. Als er endlich mal Keeper D. Nagel im Gehäuse beschäftigen wollte, überraschte ihn von hinten der übermotiviert einsteigende J. Carsch mit einer unnötigen Blutgrätsche. Der von Rot verschonte wusste sofort was Sache war, Altmeister S. Gnauck ließ sich die Gelegenheit zur Führung nicht nehmen. Der Gorknitzer Truppe kann man nicht vorwerfen, dass sie von diesem Rückstand geschockt war. Sie spielte einfach so harmlos und uninspiriert weiter und rettete sich in die Kabine. Schon jetzt musste der LSV einen Umsatzrekord am Tresen geschafft haben, denn anders konnte dieser Grottenkick sicher nicht anzusehen sein. Dessen war man sich auch auf Gorknitzer Seite bewusst. Also hieß die Devise für den zweiten Durchlauf „Abteilung Attacke“.
Gorknitz spielte wesentlich besser als die ersten 45 Minuten und die Passquote steigerte sich um gute 300%, aber für echte Torgefahr konnte man noch nicht sorgen. Die Gäste stellten sich hinten rein und versteiften sich auf das Konterspiel. Kurz nach Wiederanpfiff wurden sie vom Gorknitzer Schlussmann belohnt. Ein Torschuss auf die Mitte aus etwa 25 Metern entglitt dem wegrutschenden Keeper zum 0:2. Der einzige konstant stark auftretende Spieler setzte nun auch seinen Bock, es passte zum Spielverlauf. Gorknitz erhöhte jetzt seinen Spielanteil von 70% auf 80%, was der Ansehnlichkeit nicht zu Gute kam. Im Mute der Verzweiflung probierte man es auf Gorknitzer Seite nun mit langen Bällen in den gegnerischen Strafraum – ein seit Jahren verpöntes Element im Gorknitzer Aufbauspiel, aber an diesem Tag lief nach vorn sonst absolut nichts. Wie durch Zufall gelangte dann ein Diagonalball durch die Abwehrkette der Gäste und landete bei T. Süß am Fuß. Er belohnte seinen recht ordentlichen Auftritt mit dem Anschlusstreffer, musste später aber verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Nun war noch eine halbe Stunde zu spielen und plötzlich war für Gorknitz wieder alles drin. Die Mannen von der Alm kämpften sich jetzt auch rein in das Spiel und warfen alles nach vorn. Bis auf wenige halbwegs gefährliche Aktionen in der Graupaer Box blieben sie aber harmlos. Die Gäste hatten auch keine Torchance mehr und so blieb es beim überraschenden Auswärtserfolg für den TSV.
Auf Seiten des LSV war man sichtlich geschockt vom Ergebnis. Die guten Ergebnisse und tollen Ansätze der Vorbereitung sind plötzlich nichts mehr wert. Jetzt muss man schnellstens den Hebel umwerfen und wieder in die Spur finden. In 2 Wochen wartet Liebstadt, mit denen man noch eine Rechnung aus dem Hinspiel zu begleichen hat (unglückliches 2:3 auf der Alm). Auch dort muss der LSV erstmal den Kampf annehmen und sich wieder bewusst werden, dass in der Kreisliga richtig Pfeffer im Spiel ist. Als Schmankerl zwischendurch bereist der LSV am kommenden Samstag die Vorstädter aus Dohna, um sich dort mit der ersten Vertretung zu messen. 13 Uhr ist Anstoß beim Derby außer Wertung. Wir freuen uns weiterhin auf Eure Unterstützung.
Der LSV spielte mit:
D. Nagel – C. Hohlfeld, A. Wirthgen, A. Linddorf, R. Rädisch – T. Süß (F. Träger), J. Carsch (A. Freudenberg), P. Mönch, T. Hausdorf (F. Wirthgen) – C. Lawrenz, M. Uhlemann
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